Inspiration ist individuell, intuitiv, immer zur Hand. Ab sofort gibt es im Kühlschrank keine hässlichen Entlein mehr. „Koch was draus“ erzählt mit einzigartigem Esprit von der Kunst restlos glücklichen Kochens und zelebriert dabei ganz bodenständig die unglaubliche Vielfalt auf unseren Tellern, die uns die Natur präsentiert. Damit die Verschwendung nicht nur eine Endung, sondern auch ein Ende hat.

Das Aufreißen einer Tütensuppe wird heutzutage schon als Kocherlebnis wahrgenommen. Exotische Gewürzmischungen werden extra für das eine Rezept besorgt und fristen anschließend im hintersten Eck des Küchenschrankes ihr Dasein. Lebensmittelreste landen im Müll, nur weil niemand noch etwas Sinnvolles damit anzufangen weiß. Die Speisekammern, Kühlschränke und Tiefkühltruhen werden immer voller, aber „Was soll man denn Kochen? Es ist schließlich nichts da.“. Es fehlt den Menschen weniger an Lebensmitteln, als es ihnen an Ideen oder sogar Gefühl für ihr Essen fehlt. 
Aber es gibt auch die Anderen. Die, die jeden letzten Tropfen Soße aus der Schüssel kratzen und Rezepte meist rein zur Inspiration gebrauchen, um dann ihr eigenes Ding daraus zu machen. Mengenangaben? Überflüssig. Das Buch „Koch was draus“ gibt diesen Menschen jetzt eine Bühne und lädt alle anderen zum Mitspielen ein. Es bietet flexible Rezepte als Ausgangspunkt für die eigene Kreation und es regt zur intuitiven Resteverwertung an.
Die Idee, Lebensmittel zu retten, wird gerade in Großstädten immer beliebter. Es wird wieder vorsichtiger und vor allem bewusster konsumiert. Das schlägt sich auch in alternativen Einrichtungen nieder, wie etwa der Initiative „BrotRetter“ – einem Laden, der ausschließlich Brot vom Vortag verkauft. In Berlin gibt es sogar schon ganze Supermärkte, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Lebensmittel, die der Überproduktion zum Opfer gefallen sind, wieder zurück in den Kreislauf zu führen.
Viele Menschen, die bewusster und nachhaltiger leben möchten, haben aus diesem Grundsatz für sich die Konsequenz gezogen, vorwiegend oder ausschließlich pflanzliche Produkte zu konsumieren. Ihr Essverhalten lässt sich herunterbrechen auf die Trendbegriffe „vegetarisch“ oder sogar „vegan“. Da ich selbst eine pflanzliche Lebensweise bevorzuge, kommt mein Kochbuch ohne tierische Produkte aus. Allerdings geht es mir, wie gerade schon angedeutet, nicht darum, Einzelne in solche Kategorien einzuteilen. Mein Buch soll sich ganz unverkrampft an alle wenden, die es interessiert. Auch wenn Menschen dazu neigen ihre Sichtweisen bei anderen populär zu machen, denn die Aussicht missionarischen Erfolgs ist zu verführerisch. Ich denke, allein die Inspiration durch rein pflanzliche Rezepte hat den Nebeneffekt, dass beim Einzelnen mehr Gemüse auf den Tisch kommt. Das ist ein Grund warum ich nicht explizit mit „vegan“ werbe.
Einmal benutze ich in dem Buch das Wort „Frischkäse“. Dass man dieses Produkt in herkömmlicher Milchprodukt-Variante normalerweise nicht in meinen Kühlschrank findet, tut für mich nichts zur Sache. Es geht mir darum, eine bestimmte Form der Zubereitung und der Geschmacksrichtung für jeden verständlich zu machen. Ob das jetzt ein mandel- oder kuhmilchbasierter Frischkäse ist, muss jeder selbst entscheiden. Ferner geht es darum, vorwiegend die zu Hause vorhandenen Zutaten zum Kochen zu nutzen. Wenn also jemanden eines meiner Rezepte anspricht und derjenige im Kühlschrank noch ein Stück Käse hat, mit dem er das Gericht überbacken will, dann habe ich nichts dagegen. Im Gegenteil. Dieser Käse ist ein Lebensmittel, in das viel Zeit, Arbeit, Ressourcen und Transportwege gesteckt wurden, deshalb sollte er auch in seinem Wert geschätzt und rechtzeitig verzehrt werden.
Um grundloser Verschwendung, wie sie in vielen Küchen täglich stattfindet, entgegenzuwirken, wird „Koch was draus“ mit Charme und Ideenreichtum in der Küche dafür sorgen, dass bald weniger weggeschmissen wird.

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